Die Altersschätzung ist einer der wichtigsten Parameter bei der Erstellung des biologischen Profils von Individuen und kann mit makroskopischen und mikroskopischen Methoden bestimmt werden.
Bei jugendlichen Skeletten beruht sie auf der Entwicklung der Zähne und des Skeletts sowie auf Messungen der langen Knochen. Bei Erwachsenen sind die wichtigsten zu untersuchenden Merkmale die Vergröberung der Schädelnähte, Zahnverfall und an bestimmten Gelenken lokalisierte Läsionen.
Gesundheit, Ernährung und genetische Veranlagung beeinflussen das Auftreten und Fortschreiten dieser Skelettveränderungen.
Die Zähne beginnen von dem Moment an, in dem sie erscheinen, sich abzunutzen. Dieser Vorgang wird als Abrieb bezeichnet. Anhand der Abnutzungsrate können wir das Alter der Person berechnen.
Verknöcherung der Schädelnaht
Die Schädelknochen sind durch Nähte miteinander verbunden. Säuglinge sind offen für eine parallele Schädel-Hirn-Entwicklung. Im Erwachsenenalter beginnen sie sich allmählich zu verbinden, und die Fusion, d. h. das Zusammenwachsen der Nähte, ist ein Indikator für das Alter.
Epiphysenfusion
Kinderknochen bestehen aus dem Körper und den Epiphysen. Durch die Messung ihrer Länge können wir das Alter berechnen. Am Ende der Pubertät werden die Epiphysen und der Körper allmählich miteinander verbunden.
Messungen an den Knochen
Wenn keine Zähne oder Epiphysen erhalten sind, wird das Alter anhand der Länge der Röhrenknochen geschätzt, wobei bekannte Wachstumstabellen berücksichtigt werden.
Bei Erwachsenen stützt sich die Altersschätzung hauptsächlich auf morphologische Veränderungen (degenerative Veränderungen) in den Gelenken. Untersucht werden spezielle anatomische Stellen wie die Schambeinfuge und die ohrmuschelförmige Gelenkfläche im Becken.
Die Veränderungen, die im Laufe der Jahre an ihrer Oberfläche auftreten, sind ein Hinweis auf das Alter der Person.